Sorbisches Brauchtum

Osterreiten nach zwei Jahren Corona-Pause wieder fast normal

Nach zweijähriger Pause findet das traditionelle sorbische Osterreiten in der Oberlausitz wieder fast unter normalen Bedingungen statt. Erwartet werden an Ostersonntag zu Prozessionen in den katholischen Gemeinden rund 1.500 Osterreiter, wie das Bistum Dresden-Meißen ankündigte.

2020 musste die jahrhundertealte Tradition aus Sorge vor einer Ausbreitung des Coronavirus gänzlich abgesagt werden. Und auch 2021 waren keine Zuschauer entlang der Prozessionswege erwünscht, um Kontakte zu meiden. In diesem Jahr sollen überall dort Masken getragen werden, wo der Mindestabstand nicht gewahrt werden kann. Auch werden für die Reiter Selbsttests empfohlen.

Die Ritte, bei denen Kirchen und Friedhöfe mehrfach umrundet werden, haben eine teilweise über 500-jährige Tradition. Die Reiter verkünden in Liedern und Gebeten die Osterbotschaft von der Auferstehung Jesu. Sie sind mit Zylinder und Gehrock gekleidet und führen Kreuze, Kirchenfahnen und Christus-Statuen mit sich. Auch die Pferde sind durch ein spezielles Ostergeschirr mit christlichen Symbolen und bunt bestickten Schleifen festlich geschmückt.

Einen ähnlichen Hintergrund wie das Osterreiten hat das Ostersaatreiten von Ostritz ins Zisterzienserinnenkloster Sankt Marienthal. Neben dem Verkünden der Osterbotschaft ist hier auch die Bitte der Reiter um ein gutes Wachstum der Saat auf den Feldern wesentlich.

KNA